Restaurierung Oberhüttenamtsgebäude Kirchgasse 13, Einbeziehung ins Stadt- und Bergbaumuseum
Im Gebäude Kirchgasse 13 befand sich von 1679 bis 1859 das 1555 gegründete Oberhüttenamt. Ihm oblag die oberste Verwaltung aller sächsischen Hüttenwerke. Hier wurde der Ankaufspreis der Freiberger Silbererze festgelegt. Dafür wurde der Silbergehalt der Erze ermittelt. Die dafür eingesetzten Verfahren wurden unter dem Begriff "Probierkunde" oder "Probierkunst" zusammengefasst. Im Erdgeschoss des Gebäudes hat sich wahrscheinlich der Ort an dem dies stattfand, die Probierstube, zumindest als räumliche Einheit erhalten. In diesem Raum erlernte vermutlich Michail W. Lomonossow (1711-1765), russischer Universalgelehrter ("Vater der russischen Wissenschaften") und Dimitri Iwanowitsch Winogradow (1720-1758), Begründer der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg, in den Jahren 1739/1740 die Probierkunde.
Das orginale Sitznischenportal aus der Renaissance mit 2 Bergleuten, die einen Hunt vor sich herschieben, hat sich im Stadt- und Bergbaumuseum erhalten. (siehe Foto)
Als Sachzeuge der Freiberger Montangeschichte eignet sich das Gebäude zur Erweiterung des Museums wie kein zweites. Hinzu kommt die geringe, fußläufige Entfernung und der derzeit unbefriedigende, dringend restaurierungsbedürftige Zustand des Gebäudes.